Wie die STIMME eines Predigers in der Wüste ...
MEHR ERFAHRENMitten in den zeitgeistigen Wüsten unserer Tage ist das Glaubenszeugnis der verfolgten Gemeinde Jesu wie ein Weckruf. Die Stimme der Märtyrer ist wie die „Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben!“ (Lk. 3,4)
Weltweit helfen wir als Hilfsaktion Märtyrerkirche verfolgten Christen praktisch, schnell und unkompliziert mit rund 170 Projekten in 50 Ländern. Im deutschsprachigen Europa geben wir als Stimme der Märtyrer das Glaubenszeugnis der bedrängten Gemeinde Jesu weiter. Unser Ziel ist, verfolgten Christen zu helfen, von ihnen zu lernen und so Gemeinden zu stärken – zur Förderung des Evangeliums!
Hören wir in diesen Pandemie-Zeiten noch das Evangelium? Wissen die Menschen noch von Vergebung der Schuld? Vom Ende der Knechtschaft? Vom Trost? Von der Freundlichkeit Gottes? Für die Märtyrer ist das Evangelium der einzige Trost im Leben und im Sterben. Was ist unser Trost?
Der Theologieprofessor Dr. Julius Schniewind hat einst geklagt: „Ich suchte in Halle nach einer Predigt, die mir die Rechtfertigung des gottlosen und verlorenen Schniewind predigte - und ich fand sie nicht! Ob denn gar keiner da ist, der mir das zu predigen weiß? Ich habe den Eindruck, die Pastoren verstehen gar nicht, was mich ängstigt; ihnen scheint es gar nicht bange zu sein um die eigene und um meine Seligkeit.“ Diese geistliche Not haben die Märtyrer verstanden. Sie üben keine Kritik. Sie verkünden Jesus und haben dabei gelernt, sich mit allem, was sie sind und haben, an ihn und seine Verheißungen zu klammern. Darin sind sie uns ein Vorbild.
„Bereitet den Weg des Herrn!“ Mitten in dem Durcheinander unserer Zeit beruft Jesus uns als erweckliche Stimmen in den geistigen Wüsten unserer Welt. Nehmen wir den Auftrag an? Wer weiß, ob Gott uns allen nicht gerade um dieser Zeit willen Platzanweisung, Auftrag und Berufung gegeben hat.
Im vergangenen Jahr konnte die HMK in 50 Ländern verfolgten Christen durch 170 Projekte helfen und neue Hoffnung geben.
Die HMK finanziert sich ausschließlich durch Spenden und trägt die Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für Soziale Fragen (DZI) und der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA).
Spenden an das Werk sind steuerlich absetzbar.
Weltweit arbeiten wir mit anderen von Richard Wurmbrand gegründeten Missionen zusammen.
Wir wollen Mut machen nicht Angst: Das ist in diesen Tagen der Angst besonders wichtig. In unserer Gesellschaft wird die Verwirrung im größer. Das nehmen wir zur Kenntnis und kommunizieren Licht und Wahrheit in diese gesellschaftliche Dunkelheit.
Als HMK geben wir der klaren biblischen Botschaft eine Stimme und verhelfen damit zu Orientierung und Durchblick.
„Wenn sie doch den Glauben hätten, den ich habe, dann hätten Sie das nicht getan.“
Ein Blick nach Indien: Eine Kuh blinkt gelangweilt herüber. Sie ist an einen Pfahl gebunden. Auf der Straße herrscht kaum Verkehr. Das Haus ist einfach aber einladend. Es ist sehr schwül und heiß. Auf der anderen Straßenseite steht eine Ruine. Erinnerung an die Schrecken der Verfolgung vom Dezember 2007. Die Ruine war einmal eine Kirche. Zerbrochene Dachziegeln, verbranntes Holz, Schutt liegen im Kirchraum. Von oben scheint die Sonne und wirft Schatten an die Wand. Einige wenige Dachziegeln liegen noch auf dem Dachstuhl. Worte auf Hindi anmutig an die Wand geschrieben sind ins Sonnenlicht getaucht. ‘Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.‘ - steht dort. Diese Worte aus Johannes 14, 6 standen der Gemeinde jeden Sonntag vor Augen, wenn sie hier Gottesdienst feierte. Jetzt kommt niemand mehr hierher. Ich bin der erste Ausländer, der die Gegend nach den Unruhen besucht. Über fünf Monate sind vergangen und immer noch sieht es an machen Stellen aus wie nach einem Bürgerkrieg. Schätzungsweise 700 Häuser von Gläubigen wurden zerstört. Der Angriff auf diese Kirche dauerte etwa 30 Minuten, dann zogen die über 120 Verfolger weiter. Ihr Lärm war ohrenbetäubend erzählt mir Ratan (Name geändert). Ratan und seine Familie konnten sich hinter dem Haus im Garten verstecken. Ratan kommt mit dem Erzählen ins Stocken, als er mir berichtet, daß sein eigener Bruder unter den Angreifern war. In der Kirchenruine betet er und Tränen steigen ihm in die Augen. ‘Wenn sie doch nur den Glauben hätten, den ich habe, dann hätten sie das nicht getan.‘ Er weint über der geistlichen Blindheit seiner Verfolger.
Licht in der Finsternis
Dabei war Ratan der christliche Glaube selbst auch lange fremd. Er brachte an bestimmten heiligen Bäumen und auf Hügeln seine Opfer - eine Ziege zum Beispiel. Er rauchte und trank. Er schlug seine Frau. Aber in all seiner privaten Dunkelheit hatte Gott ihn nicht vergessen. Im Johannesevangelium lesen wir: ‘Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht ergriffen. Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten.‘ Es ist wohl so ähnlich wie bei Sonne und Mond. Der Mond reflektiert das Sonnenlicht - so leuchtet er nachts. Vo allein kann der Mond nicht leuchten. Er braucht die Kraft der Sonne. Jesus sucht Menschen, die die sein Licht in dieser Welt reflektieren. Von uns aus können wir das nicht. Aber durch Jesu Gegenwart in einem Leben ist das möglich. So werden Christen zu Zeugen. So geben Christen Zeugnis von dem Licht Jesu. Im Fall von Ratan kam Licht in sein Leben durch eine Familie, die Jesus angenommen hatte. Wenn Ratan und seine Frau dorthin kamen, dann erzählte diese Familie ihnen Geschichten von Jesus, sangen ihnen christliche Lieder vor. Sie zeigten ihm die Bibel und lasen daraus vor. Ratan fühlte sich sündig und doch auch wohl in diesem Haus. Er bewunderte die Familie. Sie tranken nicht. Sie stritten nicht so wie er und seine Frau. Gelegentlich nahm die Familie Ratan und seine Frau zur Kirche mit. Ratan begann sich mehr und mehr für den Glauben zu interessieren. Er wollte ‘neu‘ werden, die Angewohnheiten loswerden. Schließlich wagte er den Sprung und vertraute sein Leben Jesus an. Er bat Jesus ihn von seinen schlechten und zerstörerischen Gewohnheiten zu befreien. Und er wurde frei davon. Seine Frau freute sich. Auch sie hatte zum Glauben an Jesus gefunden.
Ein Zeugnis der Feindesliebe
Seine Verwandten sahen die Veränderung - aber sie waren alles andere als begeistert. Seit Ratan Christ geworden war, wollte er bei den verschiedenen Festen kein Geld mehr geben. Er opferte auch nicht mehr. Die Verwandten warnten ihn: ‘Wenn du keine Opfer darbringst, dann kannst du nicht am Erbe teilhaben. Ein Bruder wollte ihn sogar vom Dorf vertreiben. Dieser Bruder starb. Danach gab es nicht mehr so viel Widerstand. Kurz vor Weihnachten warnte ihn einer seiner Brüder: ‘Es wird Unruhen geben. Komm zurück zu unserem Glauben.‘ Ratan sagte zu ihm: ‘Ich kann meine Geschwister, meine Eltern, mein Eigentum verlassen - aber wie könnte ich Jesus jemals verlassen nach all dem was er für mich getan hat?‘ Danach sprach seine Familie nicht mehr mit ihm. Als die Angreifer am 2. Weihnachtstag kamen war einer der Brüder Ratans unter ihnen. Ratan wünscht sich nichts mehr, als das seine Familie auch diesen befreienden Glauben finden möge.
Woher kommt mir Hilfe
Die Ruine der Kirche steht als stummer Zeuge der Übergriffe da. Aber sie erzählt nur einen Teil der Geschichte. Raten weiß: ‘Gott wohnt nicht in einem Kirchengebäude. ER wohnt in meinem Herzen.‘ Von diesem Gott kann ihn niemand trennen. So erzählt er: ‘Ich habe keine Angst gehabt. Ich war auch nicht wütend. Ich wußte doch, daß Jesus gesagt hat, daß wir um seinetwillen verfolgt werden. Aber er hat auch verheißen bei uns zu sein. ER ist unsere Hilfe.‘ Heute ist Ratan ein Zeuge des Lichts und erklärt mit Tränen in den Augen: ‘Wenn sie doch den Glauben hätten, den ich habe, dann hätten Sie das nicht getan.
Dank an die Freunde der HMK
Menschen wir Ratan können wir in ihrer schweren Situation beistehen. Wir haben inzwischen eintausend Bibeln in der Region verteilen können. Was für eine Freude konnten wir damit verbreiten. Die ersten drei wiederaufgebauten Häuser durfte ich einweihen und den überglücklichen Familien übergeben. Das ist nur möglich weil Sie - unsere Freunde und Unterstützer - diese Arbeit mittragen. Haben Sie herzlichen Dank dafür.
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Die Hilfsaktion Märtyrerkirche wird in diesen Tagen mit dem Stephanus-Sonderpreis ausgezeichnet: www.stephanus-stiftung.org
Die HMK bleibt dem Erbe verpflichtet von Richard und Sabina Wurmbrand und ihrem Sohn Michael Wurmbrand German Mission – in einer weltweiten Missionsfamilie – zu sein. Weltweit ist die HMK auch bekannt als Voice of the Martyrs Germany.
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